Wöisch - Beätes 'n' Wöisch

Direkt zum Seiteninhalt

„Wöisch"  Dr. Jürgen Fischer (geb. 1965 in Oche)

 
Wöisch nannte man mich früher als Kind bzw. Jugendlicher beim Fußball, weil ich dünn war wie ein Würstchen. Lang ist das her. Meine musikalische Zeit begann früh; mein Vater war ausgebildeter Baritonsänger, dem viel daran lag, dass auch seine Kinder eine musikalische Ausbildung bekamen. Schon mit 6 Jahren musste ich zum klassischen Klavierunterricht. Was ich damals fürchterlich fand. Ich hatte eine Lehrerin alter Schule. Erst 10 Jahre später war ich dankbar, dass mein Vater das konsequent durchgezogen hat und ich eine solide klassische Klavierausbildung bekommen habe. Mein zweiter Lehrer, bei dem ich mit 15 oder 16 dann ganz freiwillig Unterricht hatte, war ein junger Mann, der selbst in einer Band spielte. Neben Rock `n´ Roll, Soul und Funk lernte ich durch ihn Chopin kennen und schätzen, geile Akkorde!
 
Schon mit 13 war ich auf Konzerten, The Rubettes, Suzi Quatro und Status Quo waren die ersten. Zusammen mit Beätes, den ich irgendwann mit 13 kennenlernte, kamen unzählige Bands hinzu, wobei wir uns fast alle Stilrichtungen angeguckt haben. Funk, Rock, Reggae, Hardrock, Punk, Jazz, Neue Deutsche Welle … es war alles dabei und irgendwie ist auch alles in unsere Musik eingeflossen.
 
Mit Beätes habe ich eine wunderschöne Zeit verbracht und die haben wir heute noch, auch wenn wir uns zwischendurch mal 25 Jahre verloren haben. Kennengelernt haben wir uns bei der Kirchenjugend und dabei entdeckt, dass uns die Musik verbindet. In unserer eigenen Band haben wir beide wie die Glimmer Twins alle Stücke gemeinsam geschrieben. Musikalisch verstehen wir uns blind. Beätes hat ein Händchen für tolle Geschichten und schöne Melodien. Mir fliegen Akkorde und Melodien zu und unsere Öhrchen sind gut aufeinander abgestimmt.
 
Ich komme aus einem Vorort von Aachen namens Haaren, früher ein Arbeiterviertel. Hier wurde Öcher Platt gesprochen. Auch meine Großeltern sprachen Platt. Wenn man einen Freund anrief, um sich mit ihm zu treffen und seine Mutter sagte, der is eijen Zink, da wusste man Bescheid. Es war Samstag und Badetag. Ich bin mit der Sprache groß geworden und nachdem wir unsere Texte früher auf Englisch geschrieben haben, bin ich nun froh, dass Beätes seine wunderbaren Geschichten nun in unserer Heimatsprache erzählt.
 
Eins ist mir noch wichtig: Als Musiker waren wir schon immer politisch. Wir haben auf Wohltätigkeitskonzerten gegen den Hunger in Afrika und Anfang der 80er auf einigen Konzerten gegen die Pershing 2 und die Stationierung neuer Atomraketen in Mitteleuropa gespielt. Wir zeigen auch heute weiter Haltung und es ist mehr als nur verstörend, wenn im Bundestag irrsinnige Ausgaben für Aufrüstung beklatscht werden. So etwas sollte nicht beklatscht werden, mehr Waffen haben noch nie zu mehr Friedfertigkeit geführt. Klatscht lieber zu guter Musik, singt mit und tanzt!
Zurück zum Seiteninhalt